Wiener Seife der StoBa Seifenmanufaktur

Ich muss gestehen, dass ich eigentlich kein sonderlicher Seifenfan bin. Die meisten herkömmlich produzierten finde ich entweder zu austrocknend oder ich mag den Geruch nicht sonderlich. Trotzdem war ich neugierig, als ich auf die traditionsreiche Wiener Seifenmanufaktur StoBa gestoßen bin. Sie produziert nämlich eine Veilchenseife und ich lieebe Veilchenduft. Angeblich war es die Lieblingsblume der Kaiserin Sisi, weswegen die violette Seife auch nach ihr benannt ist.

Die treibende Kraft hinter diesem Wiener Betrieb ist die Vorarlbergerin Sonja Baldauf. Sie hatte sich ursprünglich auch in die Sisi Seife verliebt, als sie diese bei einem der letzten Seifensieder Wiens, Friedrich Weiss, entdeckte. Er führte damals die letzte Seifenmanufaktur Wiens in Stadlau. Eigentlich wollte sie die Seife in ihrem damaligen Wohnort Zürich vertreiben, doch Friedrich Weiss verstarb überraschend und das Geschäft wurde geschlossen. Damit konnte sie sich nicht abfinden, und so zog sie mit ihrem Mann nach Wien um mit einem jungen Mitarbeiter von Friedrich Weiss die Seifenmanufaktur weiterzuführen. 2006 gründeten sie die StoBa Seifenmanufaktur im dritten Bezirk und eröffneten das dazugehörige Geschäft in der Hinzerstrasse 6.

Sonja Baldauf 

Den Sommer über hat die Seifenmanufaktur ihre Zelte in der Wiener Innenstadt aufgeschlagen, wo ich auch die Gelegenheit hatte mit Sonja Baldauf zu plaudern und viel über die Geschichte und Herstellung dieses Alltagsgegenstands zu erfahren. In der Sonnenfelsgasse 3, im Ersten Bezirk läuft von 7. Juli-9. August eine von ihr zusammengestellte Ausstellung über die Geschichte und Herstellung der Seife. Und natürlich kann man auch die über 70 Seifensorten und Reinigungsmittel bewundern. Liebevoll sind die handgeschnittenen Blöcke dort aufgestapelt.

Rasierseife

Ihre Seife wird im aufwendigen Kaltrührverfahren aus natürlichen Ölen, Pflanzenextrakten und Duftessenzen hergestellt. Sie hat die Rezepturen von Friedrich Weiss zum grössten Teil übernommen, nur chemische Konservierungsmittel und Paraffinöle werden jetzt weggelassen. Es gibt laut Baldauf nichts, was man mit Seife nicht machen könnte. Sogar die Zähne kann man laut ihr damit putzen. Für diesen Zweck hat sie eine Salzseife im Programm. Auch die Haare kann man mit ihren speziellen Haarseifen reinigen. Das mit dem Zähneputzen habe ich noch nicht probiert, ich durfte allerdings eine Sisi-Seife nachhause mitnehmen und habe sie schon in meiner Dusche getestet. Sie riecht wirklich herrlich nach Veilchen und hat einen ganz feinen Schaum. Ausgetrocknet hat sie auch nicht, da 20 Prozent der Pflanzenöle unverseift bleiben und so die Haut pflegen können.

Bioseifen im Geschenkset

Bio-Seifen hat die Wiener Seifenmanufaktur ebenfalls im Programm. Sie werden ausschließlich mit Bio-Kokosöl verseift und mit Wirkstoffen wie Heilerde oder Molke angereichert. Wer mehr über die Geschichte der Seife erfahren möchte und gleichzeitig ein regional erzeugtes Produkt erstehen will, dem empfehle ich einen Besuch bei der Wiener Seifenmanufaktur. Und ich werde ab jetzt auch weniger Duschgel verwenden. 🙂