Am Beginn der zweiten Woche meiner Indienreise erkundete ich mit dem Hausboot der Spice Coast Cruises die Backwaters von Kerala – ein verzweigtes Wasserstraßennetz im Inneren des Landes. Hier spielt auch der berühmte Roman von Arundhati Roy „The God of Small Things“, den ich euch nur ans Herz legen kann. Früher wurden auf diesen Booten Reis und Gewürze transportiert, da es keine festen Straßen gab, jetzt kann man sich von der angenehmen Ruhe und der tropischen Vegetation entspannen lassen. Die Hausboote bestehen gänzlich aus natürlichen Materialien und werden mit Solarenergie und Pflanzenöl betrieben.
Spice Boat Cruises
Bei einem kleinen Landgang in seinem Dorf zeigte uns der Captain die Nationalblume Keralas, den Goldregen. Dieser spielt eine besonders große Rolle bei hinduistischen Feiern, wie mir gesagt wurde. Überhaupt ist Religion ein wichtiger Teil im Leben der Menschen in Indien, sie erzählen gerne die Geschichten der verschiedenen Gottheiten. Obwohl ich gar nicht religiös bin, fand ich das schön.
Wer bei dieser tollen Aussicht nicht relaxen kann… Die Crew hatte übrigens auch einen ganz tollen Koch – das Essen, das uns am Abend serviert wurde war ganz ausgezeichnet. Mein geräumiges Doppelzimmer war auch sehr gemütlich, würde man gar nicht denken, dass es sich auf einem Hausboot so gut schlafen lässt.
Marari Beach Resort
Vom Hausboot ging es zurück an die Küste, ins Marari Beach Resort – einer weitläufigen Anlage mit kilometerlangem Strand neben dem Fischerdorf Mararikulam. Als öko-freundliches Resort werden im Marari Beach die Speisereste zu Biogas kompostiert und die Abwässer mit Kläranlage gereinigt. Im Resort befinden sich viele einheimische Tiere, wie etwa die spotted owl, einer kleinen Eule. Das Marari Beach hat einen eigenen Gemüse- und Kräutergarten wo Kochkurse stattfinden. Ich koche leidenschaftlich gerne, deswegen habe ich mich dafür gleich angemeldet.
Auf dem Foto halte ich Curry Leaves in der Hand, eines der wichtigsten Gewürze in der Küche Keralas. Dieses Kraut findet man in fast jeder Speise, mit seinem intensiven Aroma ist es definitiv love it or hate it.
Ebenfalls einen Besuch wert ist der Schmetterlingsgarten, hier findet man viele einheimische Schmetterlingsarten und zierliche Libellen.
Im Ayurvedazentrum des Marari Beach hatte ich eine wirklich entspannende Kopf- und Rückenmassage. Die Räume sind nach außen offen, so hat man das Gefühl, mitten in der Natur zu sein. Am wirklich großzügigen Pool des Resorts lässt es sich ganz wunderbar mit einem Buch in der Hand relaxen.
Coconut Lagoon
Nach zwei Tagen verließ ich die Küste wieder, um in die Backwaters zurückzukehren. Das Coconut Lagoon Resort ist ein verzauberter Ort inmitten der Backwaters und nur mit dem Boot erreichbar.
Die Hütten sind alte, authentische Häuser im traditionellen Kerala-Stil, ich habe mich dort in eine andere Zeit zurückversetzt gefühlt.
Hier lässt sich der spektakuläre Sonnenuntergang über dem See besonders gut bewundern.
Ebenfalls empfehlen kann ich das Restaurant in dem unzählige Dosas, Palatschinken aus Reis-und Linsenmehl, angeboten werden. Diese gehören bei einem Besuch in Indien sowieso dazu, ich könnte sie jeden Tag essen.
Leider konnte ich nur eine Nacht im Coconut Lagoon bleiben, am nächsten Tag ging es weiter in die Berge. Mehr dazu im nächsten Beitrag…
Ein toller Bericht!!! Da will ich auch gleich hin! 🙂