Nach dem Aufenthalt in den verträumten Backwaters ging es für mich in der nächsten Station meiner Reise in die Berge der Western Ghats. Der kurvenreiche Aufstieg führt an vielen Teeplantagen vorbei.
Spice Village
Inmitten des Periyar Nationalparks liegt das Resort Spice Village, wo ich meine nächsten zwei Tage verbrachte. Ursprünglich waren hier Wildhüter zuhause, jetzt kann man sich in der parkähnlichen Anlage entspannen und auf Besuch der Tropenwaldbewohner wie Nilgiri-Langur und Königsrieseneichhörnchen warten. Beide konnte ich gleich an meinem ersten Tag von dem Restaurant aus bewundern, wie sie in den Baumkronen herumsprangen. Ebenfalls auf der Anlage freilaufend waren diese Perlhühner, von denen mir ein Schnappschuss gelungen ist.
Ein besonderes Erlebnis war für mich der eintägige Ausflug in den Periyar Nationalpark – dieser beheimatet neben einigen bedrohten Affenarten auch Bisons, seltene Vögel wie den Eisvogel, Elefanten und Tiger. In der Früh starteten wir zu Fuß durch den Urwald los, ich war immer in der Hoffnung, tatsächlich einem Bengaltiger zu begegnen. Leider leben in dem Gebiet nur ca. 45 der seltenen Raubkatzen, ich konnte aber den Pfotenabdruck eines männlichen Tigers an einer Wasserstelle sehen.
Auf einem der Bäume hatte er seine Kratzspuren hinterlassen, das sieht schon anders als bei meinen Stubentigern zuhause aus!
Mit einem Bambusfloß schipperten wir gemächlich über den Periyar Stausee, der mit den aus ihm herausragenden Baumstümpfen etwas endzeitmäßiges hat.
Auf dem Weg konnten wir Bisons und Wildschweine sehen, die dort friedlich auf der Wiese grasten.
Die ganze Atmosphäre des Periyar Nationalparks ist sehr friedlich, man begegnet hier keiner Menschenseele und beim Picknick unter den Bäumen bin ich kurz weggenickt – so entspannend fand ich den Ausflug. Auch wenn wir sicher drei Stunden Fußmarsch hatten. Am Rückweg konnte ich aus der Entfernung noch einen weiblichen Elefanten sehen, für ein Foto war sie aber zu weit weg. Am Eingang des Parks konnte ich noch dieses Foto von den frechen Affen machen.
Am Abend ließ ich mich bei der 50 miles diet verwöhnen, das besondere ist hier, dass alle Zutaten für die Speisen aus maximal 50 Meilen Umgebung kommen. Mit dieser Maßnahme sollen die Einwohner der Region unterstützt werden. Ich hatte ein wildes Huhn, das wirklich ausgezeichnet war, da in den Bergen Pfeffer und Kardamom angebaut werden, war es sehr gut gewürzt. Ich habe auch die Chance genutzt und in dem Ort ganz viele Gewürze für zuhause zu besorgen. Man findet an jeder Ecke einen Spice Shop.
Kochi – Brunton Boatyard
An meinem letzten Tag in Kerala ging es in die Hafenstadt Kochi. Vor vier Jahren bin ich schon einmal dort gewesen und ich war verwundert, wie viel ich mir von damals gemerkt habe. Die Stadt war früher unter portugiesischer Herrschaft, was man in den vielen Kirchen und nostalgischen Kolonialbauten noch gut erkennen kann.
Etwas touristisch aber trotzdem einen Besuch wert ist der Spice Market, die verwinkelten Gässchen haben einen so schön altmodischen Charme und es riecht überall nach Gewürzen. Billig sind sie hier allerdings nicht.
Ich liebe diese bunten Lastwagen, ich frage mich, warum die bei uns immer so eintönig grau sind. So sieht es doch viel netter aus! In Kochi gibt es auch einige Kunstgalerien und coole Graffitis zu bestaunen, leider war der Akku meiner Kamera dann leer, sonst könnte ich euch mehr Fotos zeigen.
Nach dem Seafood Abendessen auf der Terrasse des Brunton Boatyard Hotels ging es für mich zum Flughafen Richtung Heimat. Etwas traurig war ich schon, Kerala verlassen zu müssen. So gut entspannt habe ich mich schon lange nicht mehr. Sowohl die Landschaft, als auch die Leute und die tollen Ayurvedabehandlungen haben mir wirklich gut getan. Ich komme sicher wieder.